Zahlungen des TC-Versicherers sollen Hotels zur Vernunft bringen

30. September 2019 10:45

Nach der Insolvenz des Reisekonzerns Thomas Cook in der letzten Woche griffen vereinzelte Hotels zu rigorosen Maßnahmen. Berichte von zu Extra-Zahlungen genötigten, festgehaltenen und sogar aus ihren Zimmern ausgesperrten Urlaubern war zu lesen. Dem schiebt die Insolvenzversicherung jetzt einen Riegel vor.

Zurich Versicherung zahlt Geld an Hoteliers

Thomas CookSeitdem auch die deutsche Thomas Cook GmbH vergangene Woche einen Antrag auf Insolvenz stellte, ist die Insolvenzversicherung des Reiseveranstalters für die restliche Reiseabwicklung der zahlreichen Betroffenen zuständig. Zeitgleich berichteten Reisende vor Ort von den teils chaotischen Zuständen in einigen Hotels. Man sei festgehalten worden und wurde zu horrenden Extra-Zahlungen verdonnert, da man berfüchtete vom Reiseveranstalter kein Geld zu sehen.
Der Deutsche Reiseverband (DRV) und auch die Verbraucherzentralen kritistierten das Vorgehen der Hoteliers. Bereits zum vergangenen Wochenende kündigte die Zurich Versicherung an, die ersten offenstehenden Rechnungen von Hotels, die derzeit Urlauber von Thomas Cook zu Gast haben, zu begleichen. Allerdings sollten weitere Aufforderungen zu zusätzlichen Zahlungen oder sonstige Gängeleien unterlassen werden. Basierend auf den Buchungsinformationen werden 50 Prozent der Kosten übernommen.
Derzeit sind noch immer 70.000 deutsche Pauschalurlauber unterwegs, die mit Thomas Cook bzw. einer der Veranstaltermarken des Konzerns verreist waren. Wie bereits in der letzten Woche bekanntgegeben wurde, mussten alle Abreisen bis Ende Oktober gestrichen werden. Ob Reisen ab November durchgeführt werden können, bleibt zunächst ungewiss.

Thomas Cook warnt von Phishing-Mails

Unterdessen versuchen sich Betrüger an der Pleite des britischen Reiseveranstalters auf kriminelle Weise zu bereichern. Via Twitter warnt Thomas Cook: „Derzeit gibt es eine böse E-Mail-Betrugsmasche: Diese E-Mail ist als offizielle Nachricht von Thomas Cook deklariert mit dem Betreff: „Wichtig: Erstattung Ihrer Thomas Cook-Reise.““ In den Mails würden sensible Daten wie Pass- und Kreditkartendaten abgefragt. Diese Mails stammen jedoch NICHT von Thomas Cook und sollten umgehend gelöscht werden.

Discounter stopfen die Reiselücken

Nur kurz nach der Thomas-Cook-Pleite werben die Discounter Aldi, Lidl, Penny, Netto und Kaufland mit Reise-Sonderangeboten. Von Urlaub im Bayerischen Wald über Kreuzfahrten bis hin zu mehrwöchigen Südamerika-Rundreisen versuchen die Anbieter die Lücke von Thomas Cook zu füllen und das noch immer lukrative und boomende Reisegeschäft attraktiv zu halten.

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