Thomas Cook wird zerschlagen
5. November 2019 02:59
Eine komplette Übernahme des deutschen Reiseveranstalters Thomas Cook wird zunehmend unwahrscheinlicher. Die Insolvenzverwaltung bereitet die Zerschlagung vor. Gleichzeitig sollen ab Dezember die betroffenen Gäste entschädigt werden.
Thomas Cook vor dem endgültigen Aus
Seit dem 25. September 2019 ist die deutsche Thomas Cook GmbH insolvent. Der britische Mutterkonzern zog den Reiseveranstalter mit in die Pleite – eine Rettung scheint aktuell unwahrscheinlich. Lediglich für Teilbereiche des Unternehmens sei Interesse vorhanden, jedoch nicht an einer gesamten Übernahme. Gute Chancen auf eine Weiterführung haben Bucher Reisen und Öger Tours. Auch die Sentido- und Smartline Hotels könnten einen neuen Eigentümer finden. Nicht zuletzt stehen die Chancen auf einen Investor für Neckermann Reisen und Airmarin ebenfalls gut, so die Insolvenzverwaltung.
Zuletzt hatte man gehofft zum 1. Dezember 2019 wieder zum regulären Geschäftsalltag übergehen zu können. Stattdessen könnte im kommenden Monat der Geschäftsbetrieb final eingestellt werden. Durch Teilverkäufe des Unternehmens sollen etwa 1.000 der etwas mehr als 2.000 Arbeitsplätze gerettet werden können.
Gut zu wissen: Wie Sie Ihre Ansprüche auf Entschädigung bei Flug & Pauschalreise geltend machen können.
Gäste werden ab Dezember entschädigt – aber wie hoch?
Zum Zeitpunkt der Insolvenz befanden sich rund 140.000 Deutsche mit Thomas Cook im Urlaub. Diese sowie all jene, die ihre Reise gar nicht erst antreteten konnten, sollen ab Dezember entschädigt werden. Wie hoch die Entschädigung aber letztlich ausfällt, ist aktuell unklar, da auch die Gesamtschadenssumme noch nicht final ermittelt wurde. Wie die Zurich Versicherung aber bereits früh bekanntgab, reicht die Versicherungssumme von 110 Millionen Euro nicht aus, um alle Betroffenen voll zu entschädigen.
Beim Versicherungsdienstleister KAERA, der von der Zurich Versicherung mit der Schadensabwicklung beauftragt wurde, gehen pro Tag bis zu 1.000 Schadensmeldungen ein. Bis 1. November 2019 lagen bereits 150.000 Schadensmeldungen vor mit einem Volumen von 250 Millionen Euro.
Fraglich bleibt auch, ob Reisen, die für 2020 gebucht wurden, stattfinden oder doch noch storniert werden. Sämtliche Reisen bis Jahresende wurdn hingegen bereits vor Wochen abgesagt.
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