Soziale Medien: Boykott-Aufrufe gegen Thomas Cook

8. Juni 2015 03:35

Dem bekannten Reiseveranstalter Thomas Cook schlägt derzeit rauer Wind auf Facebook, Twitter und Co entgegen. Viele Nutzer verkünden dort, bei dem Unternehmen in Zukunft keine Reisen mehr buchen zu wollen. Das liegt jedoch nicht an der grundsätzlichen Qualität der angebotenen Reisen, sondern hat einen anderen, traurigen Hintergrund: Den Umgang des Konzerns mit einer Familie, die im Urlaub eine Tragödie erlebte. Die Familie aus Großbritannien machte mit Thomas Cook Urlaub auf Korfu. In der Ferienwohnung war jedoch der Gasboiler defekt – die sechs- und siebenjährigen Kinder starben daraufhin an Vergiftungen, die Erwachsenen lagen zeitweise im Koma.

Eltern bekamen nur wenig Entschädigung

Der Vater Neil Shepherd und die Mutter Sharron Wood hatten daraufhin natürlich Anspruch auf Entschädigungszahlungen – ein schlimmeres Erlebnis für Eltern kann man sich schließlich nicht vorstellen. Thomas Cook erhielt von dem Hotelbetreiber nach eigenen Angaben 1,5 Millionen Pfund, also mehr als zwei Millionen Euro. Doch wie der Reiseveranstalter mit diesem Geld umgegangen ist, sorgt im Netz nun für Unmut. Denn die Eltern der verstorbenen Kinder erhielten gerade einmal ein Zehntel dieses Betrags. Von dem restlichen Geld bezahlte das Unternehmen seine Anwälte und spendete einen großen Teil an UNICEF. Auch wenn dies natürlich auch löblich ist – für die Facebook-Nutzer ist klar: Die Eltern hätten angesichts ihres Leids eine größere Summe Schmerzensgeld verdient.

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