Reisesicherungsfonds springt bei Insolvenz des Reiseveranstalters ein

10. November 2021 12:06

Seit dem 1. November gibt es in puncto Pauschalreisen eine Neuregelung. Ab sofort sollen Reisesicherungsfonds die Reiseveranstalter vor einer möglichen Insolvenz absichern. Doch was bedeutet das für Urlauber und werden Pauschalreisen künftig teurer?

Vereinsreisen
Pauschalreisen sind künftig über den Deutschen Reiseversicherungsfonds vor einer möglichen Insolvenz des Reiseveranstalters geschützt. (Symbolbild)

Die Pleite des Tourimus-Riesen Thomas Cook im Jahr 2019 hat deutlich gezeigt, dass es im System noch wesentliche Schwachstellen gibt. Damit in solch einem Fall nicht erneut der Bund für die Kunden einspringen muss, tritt nun die Neuregelung mit dem Reisesicherungsfonds bei allen Pauschalreisen in Kraft. Pauschalreisende haben damit von nun an eine Garantie, ihr Geld für alle nicht erbrachten Reiseleistungen im Falle einer Insolvenz des Reiseveranstalters zurückzubekommen.

Tourismus-Experten und Politiker sind sich hinsichtlich der Neuregelung uneinig

Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), vermutet allerdings, dass Reiseunternehmen die Kosten für den Sicherungsfonds mit einer Verteuerung des Reisepreises kompensieren werden. „Durch die neue Insolvenzabsicherung werden Pauschalreisen in Zukunft vermutlich ein Prozent teurer sein.“, so Fiebig. Der DRV-Präsident befürchtet, dass es durch die Erhöhung des Marktpreises für Pauschalreisen vermehrt zu Abwanderungen kommt und Kunden zunehmend Einzelleistungen buchen werden.

Politiker entgegnen Fiebigs Meinung mit der Aussage, dass es trotz des Preisnachteils – aufgrund der hohen Verbraucherfreundlichkeit einer Pauschalreise – weiterhin eine hohe Nachfrage nach Pauschalreisen geben wird.

Reisesicherungsfonds ohne Haftungsbegrenzung

Ein großer Vorteil des Reisesicherungsfonds ist, dass es keine Haftungsbegrenzung gibt. Selbst, wenn es während der Aufbauphase bis 2027 zu einem Ausfall kommen sollte, haftet der Staat dafür. Alle Pauschalreisen, die ab November gebucht werden, sind durch den Deutschen Reisesicherungsfonds abgesichert.

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