Nach Thomas Cook-Aus: EU-Parlament fordert Pleite-Schutz für Fluggäste

29. Oktober 2019 02:10

Die Pleite von Thomas Cook beschäftigt aktuell eine Vielzahl von Menschen: Mitarbeiter, Geschäftspartner und Passagiere. Nun fordert das EU-Parlament einen Pleite-Schutz.

Reisende sollen nicht unter Insolvenzen leiden

Thomas Cook
Urlauber sollen künftig von Pleiten verschont werden.

Allein seit 2017 mussten innerhalb der Europäischen Union 32 Airlines Insolvenz anmelden. Vielen sitzt der Schrecken der Air Berlin- oder der Germania-Pleite noch in die Knochen.
Die Tatsache, dass viele Passagiere im Fall einer solchen Insolvenz auf ihren Kosten sitzenbleiben oder erst nach langem Warten und Bangen ihre Kosten (oft nur teilweise) zurückerstattet bekommen, verleitet das EU-Parlament nun dazu, einen Pleite-Schutz zu fordern.
Der Forderung war eine Diskussion um die Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook vorausgegangen. Entsprechend ist also nicht einmal eine der vielen Airline-Pleiten der letzten Jahre Auslöser des Vorschlags, sondern das Aus des traditionsreichen Reiseveranstalters.
Eine europaweite Tourismusstrategie soll künftig verhindern, dass Reisende auf ihren Kosten sitzenbleiben. Ein spezielles EU-Tourismusbudget soll eigens dafür geschaffen werden. Dieses würde in Airline-Garantiefonds oder ähnliche Versicherungslösungen fließen, die eng mit der EU-Fluggastrechteverordnung verknüpft wären.
Darüber hinaus möchte das EU-Parlament, dass die Finanzlage der Airlines künftig transparenter kommuniziert wird. Nationale Aufsichtsbehörden sollen einen Blick darauf haben, dass sich ein Fall wie der des Reiseveranstalters Thomas Cook nicht wiederholen kann. Denn dieser zeige auch, dass nicht alle Konsumenten gleich behandelt würden. Fluggäste, die nur einen Flug gebucht haben, sollen in Zukunft ebenso behandelt werden, wie Urlauber, die eine Pauschalreise gebucht haben, so die Meinung des Parlaments.

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