Coronakrise: Reisebüros erhalten staatliche Hilfe

8. Juni 2020 12:23

Reisebüros gehören zu den am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffenen Unternehmen. Vor diesem Hintergrund werden auch sie im Rahmen des 130 Milliarden Euro schweren Konjunkturprogramms, das die Bundesregierung vor wenigen Tagen beschlossen hat, unterstützt.

Finanzieller Zuschuss von Umsatzrückgang abhängig

Geld
Die Bundesregierung hat ein milliardenschweres Rettungspaket für Reisebüros beschlossen.

Die finanzielle Unterstützung soll im Rahmen einer Erstattung der Betriebskosten ausgestaltet sein. Um die staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen zu können, müssen zwei Voraussetzungen gegeben sein: Erstens muss der Umsatz des Reisebüros gegenüber den Monaten April und Mai des Vorjahres um mehr als 60 Prozent eingebrochen sein. Und zweitens muss der Umsatzrückrang in den Monaten Juni bis August 2020 bei über 50 Prozent liegen.
Die Höhe der Unterstützung beläuft sich auf 9.000 Euro bei Unternehmen mit bis zu fünf Mitarbeitern. Reisebüros mit bis zu zehn Beschäftigten können einen Erstattungsbetrag von 15.000 Euro beantragen. Der Erstattungsbetrag richtet sich nach dem Umsatzrückgang des jeweiligen Reisebüros. Liegt dieser bei mindestens 50 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat werden bis zu 50 Prozent der Betriebskosten erstattet.
Gut zu wissen: Was passiert bei Insolvenz des Reiseveranstalters?
Ist der Umsatz um über 70 Prozent zurückgegangen, können sogar bis zu 80 Prozent der Betriebskosten erstattet werden. Die von einem Reisebüro gemachten Umsatzrückgänge und Betriebskosten müssen vor der Antragstellung jedoch durch eine unabhängige Instanz wie einen Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer bestätigt werden. Die Anträge können bis zum 31. August 2020 eingereicht werden.
Zum großen Unmut der Branche kann der Erstattungsbetrag gemäß der Bundesregierung nur in begründeten Ausnahmefällen höher ausfallen. Viele Reisebüros und ihre Mitarbeiter brachten nach Bekanntwerden des Konjunkturpakets ihre Enttäuschung in der Öffentlichkeit zum Ausdruck. Die Branche sei so schwer von der Krise der Tourismusindustrie getroffen, dass die beschlossene Hilfe nur ein Tropfen auf den heißen Stein sei.

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