Abu Dhabi investiert 100 Millionen Euro in den Touristikkonzern FTI

18. Dezember 2019 01:07

Der Reiseveranstalter FTI und Abu Dhabi gehen eine strategische Kooperation ein. Die staatliche Holding von Abu Dhabi investiert 100 Millionen Euro in FTI, um sich in Zukunft unabhängiger vom Ölgeschäft zu machen und mehr Besucher in das Emirat am Persischen Golf zu locken.

Abu Dhabi hofft auf steigenen Tourismus

Scheich-Zayid-Moschee
Die Scheich-Zayid-Moschee ist die größte Moschee in den Vereinigten Arabischen Emiraten und die drittgrößte der Welt.

Geldgeber ist die staatliche Abu Dhabi Developmental Holding Company (ADDH). Mit dem Investment soll der Reiseveranstalter FTI die Möglichkeit bekommen, sein Geschäft zügig auszubauen und vor allem die Besucherzahlen Richtung Abu Dhabi zu steigern. Ob der Staatsfonds in einem zweiten Schritt auch Anteile an FTI, das mehrheitlich im Besitz des Österreichers Dietmar Gunz und seiner Partnerin Roula Jouny steht, erwerben wird, wurde laut FTI noch nicht abschließend entschieden.
Die in München beheimatete FTI-Gruppe ist mit einem Jahresumsatz von 4,1 Milliarden Euro nach TUI und DER Touristik der drittgrößte Reiseveranstalter Europas. Seit Jahren strapaziert das rasante Wachstum von FTI die Kapitaldecke des Unternehmens. Im Jahr 2014 holte Eigentümer Gunz deshalb mit dem ägyptischen Milliardär und Tourismus-Tycoon Samih Sawiris einen neuen Eigentümer mit an Bord, der ca. 30 Prozent der Unternehmensanteile hält. FTI organisiert seitdem den Vertrieb der Hotels ihres Mitgesellschafters.
Eine ähnliche Kooperation stellt sich FTI mit Abu Dhabi vor. Laut Unternehmensinformation sei beabsichtigt, Abu Dhabi als weltweit gefragtes Reiseziel zu forcieren und die Besucherzahlen im Emirat zu steigern. Die Zusammenarbeit zwischen FTI und dem Emirat Abu Dhabi fokussiert sich auf die Kernmärkte Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie Frankreich und Großbritannien.
Die Motivation Abu Dhabis erklärte ADDH-Vorstandschef Mohamed Al Suwaidi. Der Einstieg von ADDH bei FTI stehe „im Einklang mit unserem Auftrag, auch Sektoren der Nicht-Öl-Wirtschaft in Abu Dhabi weiterzuentwickeln.“

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