In Deutschland stecken sich aktuell wieder mehr Menschen mit dem Coronavirus an. Dabei weisen sogar 150 deutsche Stadt- und Landkreise eine Sieben-Tage-Inzidenz auf, die über 100 liegt. Eine Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen ist deshalb zwar nicht zu erwarten – allerdings könnten Auslandsreisen schwieriger werden.

Sieben-Tage-Inzidenz nur knapp unter der 100er-Marke

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt deutschlandweit wieder schneller an: Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am 22. Oktober 2021 95,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche. Erstmals seit Mitte Mai 2021 hat die 7-Tage-Inzidenz damit einen Wert von 90 überschritten.

Der Anstieg der Infektionszahlen ist im Vergleich zur Vorwoche besorgniserregend: Noch vor einer Woche lag die Inzidenz lediglich bei 68,7. Außerdem ist auch die Zahl der coronabedingten Todesfälle erheblich angestiegen.

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Hohe Inzidenz ­– niedrige Hospitalisierungsrate

Experten bestätigen, dass die 4. Corona-Welle längst begonnen hat und weiter an Fahrt aufnimmt. Dementsprechend hat auch die Zahl der Personen, die aufgrund einer Coronainfektion im Krankenhaus behandelt werden müssen, deutlich zugenommen.

Insgesamt liegt die Hospitalisierungsinzidenz zum Stichtag 22. Oktober jedoch „lediglich“ bei 2,45. Anders als der Wert der 7-Tage-Inzidenz wird der Wert der Hospitalisierungsinzidenz als wichtiger Indikator für mögliche Verschärfungen der Corona-Maßnahmen erachtet. Einen bundesweiten Schwellenwert, bei dessen Erreichen die Hospitalisierungsinzidenz als „zu hoch“ anzusehen ist, gibt es aufgrund regionaler Unterschiede für das gesamte Bundesgebiet aber derzeit nicht. Klar ist lediglich, dass die aktuelle Hospitalisierungsinzidenz als noch nicht besorgniserregend angesehen wird.

Hohe Inzidenz könnte Auslandsreisen komplizierter machen

Während noch vor einigen Monaten die 7-Tage-Inzidenz herangezogen wurde, um zu bestimmen, wann eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen erforderlich ist, wird heute auf die Hospitalisierungsinzidenz abgestellt. Aktuell ist in Deutschland daher nicht mit verschärften Corona-Maßnahmen zu rechnen.

Dennoch könnten bei längerfristig hohen Inzidenzwerten allerdings Reisen ins Ausland schwieriger werden. Grund dafür: Einige Länder (wie beispielsweise Thailand) erlauben die Einreise nur geimpften Touristen aus „sicheren“ Herkunftsländern. Es ist daher vorstellbar, dass Deutschland von anderen Ländern, die nach wie vor die 7-Tage-Inzidenz als Risikoindikator heranziehen, als „unsicher“ eingestuft wird. Bleibt die Inzidenz hierzulande längerfristig hoch, ist es daher vorstellbar, dass die Einreise in einige Urlaubsländer für deutsche Urlauber schwieriger werden könnte. Vorstellbar sind außerdem Einschränkungen des Flugverkehrs. Marokko beispielsweise hat aufgrund der hohen Inzidenzwerte bereits sämtliche Direktflugverbindungen nach Deutschland gekappt.